Geschichte des Chrööpfelimee
Beim Chrööpfelimee handelt es sich um einen Brauch der über 250 Jahre zurückgeht.
Der Brauch wird nur in der Stadt Zug gepflegt und findet jedes Jahr am Sonntag nach Aschermittwoch (alter Fasnachtssonntag) statt.
Wie es dazu kam
Früher lernten sich in der Fasnachtszeit beim Tanzen junge Leute kennen. Wenn ein junges Mädchen am Tanzpartner Gefallen gefunden hatte, liess es vielleicht nach dem Tanz ein Tüchlein fallen. Dies war dann die Einladung für den jungen Mann am Sonntag nach Aschermittwoch das Mädchen im Elternhaus zu besuchen. Damit der junge Mann das Haus besser fand, wurde ein Fenster mit einer rote Laterne dekoriert.
Traditionellerweise wurde dann Rotwein und Chrööpfeli (Krapfen) aufgetischt.
Kollegen des vielleicht neuen Paares haben die junge Liebe mitbekommen und gingen ebenfalls zum Elternhaus des Mädchens, wo sie unter dem Fenster allerlei Liebes- und andere neckische Lieder gesungen haben. Die Sänger wurden ebenfalls mit Wein und Chrööpfeli eingedeckt, welche man ihnen in einem Korb runterliess. Wenn die Sänger noch nicht genug Chrööpfeli erhalten hatten, sangen diese eben "Chrööpfelimee" - also mehr Chrööpfeli.
Der Brauch heute
Der Brauch hat verschiedene Phasen durchgemacht und wird heute minimal koordiniert. Frisch verliebte, verlobte oder verheiratete Paare die sich besingen lassen wollen und die Gesangsgruppen melden sich an. Der Chrööpfelimee-Meister der organisierenden Schneiderzunft koordiniert dann.
Sonstiges
Seit dem Chrööpfelimee 2008 wird der Brauch durch die Zunft der Schneider, Tuchscherer und Gewerbsleute der Stadt Zug organisiert. Vorher wurde der Anlass mehrere Jahrzehnte durch die Trachtengruppe der Stadt Zug organisiert.
Das Bundesamt für Kultur hat das Chrööpfelimee in die Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz aufgenommen! Damit wird die UNESCO-Konvention zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes umgesetzt. Details beim Bundesamt für Kultur